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Die -Kommission möchte Online-Dienste zur Kasse bitten & mit , die an die & Co. zu zahlen sein sollen, den finanzieren. Klingt gut? Die Sache hat leider Haken: Zahlen würden die Verbraucher*innen & die wäre dahin! Ein 🧵

Im Fokus stehen breitbandintensive Dienste wie , , , & . Von ihnen sollen Netzbetreiber verlangen dürfen. Sie würden die Kosten aber an Verbraucher*innen weiterreichen.

, & Co. erzeugen nicht nur Traffic durch & , ihre -Dienste hosten auch enorm viele andere. Selbst die hostet die bei Google. Unterm Strich droht, dass viel mehr Dienste als "nur" betroffen wären!

Das hätte auch Konsequenzen für die . Die -Regeln sehen vor, dass bei Verbraucher*innen ankommender Traffic neutral behandelt werden muss. Deshalb sollen jetzt Inhalteanbieter für mehr Geld bei Telekom & Co sorgen.

Das nennt sich "Sending Party Pays" & bedeutet, dass die Netzanbieter auf beiden Seiten verdienen, denn ihr zahlt ja schon für den Internetzugang. Das wäre so, als wenn die für jedes Paket Absender*in & Empfänger*in zahlen ließe.

Glücklicherweise nutzt dieses System schon. Da funktioniert das toll. NICHT! Zusammengefasst: Die Internetversorgung in Südkorea ist schlechter als vorher, denn Latenzen sind höher, weil Inhalteanbieter abgewandert sind:
internetsociety.org/blog/2022/

Internet SocietySender Pays: What Lessons European Policy Makers Should Take From The Case of South Korea - Internet SocietyChampions of the "sender pays" model in Europe, requiring content providers to pay telecom companies, need to learn lessons from South Korea
Tiemo Wölken

Auch das Gremium der Netzregulierer warnt übrigens, dass dieser Ansatz "verschiedene Risiken für das -Ökosystem" mit sich bringen könnte & ihr "Zustellungsmonopol" ausnutzen könnten.
berec.europa.eu/en/document-ca

Ich fürchte, dass die -Kommission uns in einen netzpolitischen Albtraum stürzt, weil sie glaubt, mit der Idee bezahlen zu lassen & den Netzausbau voranbringt.

www.berec.europa.eu | BEREC

Auf einen Brief, der auf die Gefahren hinweist und von 54 Abgeordneten unterzeichnet wurde, hat die nur geantwortet, dass wir "völlig fehlgeleitet" wären. Ich finde das eine Frechheit und habe jetzt noch eine dringende parlamentarische Anfrage gestellt, auf die die Kommission antworten muss. Zunächst will ich folgendes wissen. Dann sehen wir mal, wer fehlgeleitet ist :D

@woelken neben 100ter anderer, schon x-Mal durchgekauter Argumente zu dem Thema: man killt damit auch effektiv Startups und Konkurrenz zu US-Anbietern in der EU.

Wer allgemeine gesetzliche Regulierung schafft, um einzelner Monopolisten Herr zu werden, zementiert nur die Marktmacht dieser, da oft nur die großen in der Lage sind die Regulierung am Markt abzubilden. Es ist in vielen Fällen ein ungeeignetes Mittel.

@marcel @woelken Und das ist ja leider ständig so mit Regulierungen, die das Internet betreffen. Gezielt wird (jedenfalls in der öffentlichen Kommunikation) auf die großen US-Anbieter, aber getroffen werden die Kleinen, die solche Regulierungen überhaupt nicht mal so nebenher umsetzen können.

Und lass mich gar nicht erst von Privatpersonen anfangen, die enden meistens sowieso als Kollateralschaden... Privat einen Server zu betreiben, ohne Rechtsabteilung, fühlt sich schon lange riskant an.